Facebook und der Datenschutz!
Facebook und der Datenschutz!

Facebook und der Datenschutz!

Wie viele Diskussionen wurden über Google – die vermeintliche Datenkrake – geführt. Google war gut, Microsoft war böse – so der allgemeine Tenor. Auch wenn sich heutzutage kaum jemand dem Einzugsbereich von Google entziehen kann (täglich ca. 40 Mio Suchanfragen in der Schweiz), so keimt doch still und heimlich ein giftiges – aber schön anzusehendes – Pflänzchen namens Facebook.

 

Vor wenigen Jahren war die Welt noch in Ordnung. Ob beruflich oder privat, es wurden Visitenkarten oder einfach nur Telefonnummern ausgetauscht sofern gegenseitiges Interesse bestand. Emails wurden geschrieben, Telefonate geführt, Bierchen in gemütlicher Runde getrunken. Alles in allem fand bei gegenseitigem Interesse eine vorsichtige Annäherung statt.
In der heutigen Zeit findet ein rasanter Wandel statt: was früher die Visitenkarte war, ist heute der Facebook Account. Derzeit überschreitet Facebook die 500 Millionen Benutzer Marke wovon 50% mindestens einmal täglich eingeloggt sind.

So viel zu den Fakten!

Über den Datenschutz der grossen Webseiten wie Google oder Facebook wurde viel diskutiert. Manches wurde verbessert, vieles verschlimmert. Weiss ich den Namen der mir gegenüber sitzenden Person, kann ich den Betroffenen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch in Facebook finden. In der Schweiz haben 96% aller 14 bis 40 jährigen einen Facebook Account!

Wir sind alle selber Schuld!

Informationen die pubertierende Mädchen früher in ihr gut verstecktes Poesiealbum geschrieben haben, werden heute über Statusmeldungen der Öffentlichkeit preis gegeben. Saufgelage mit Kumpanen sind heutzutage problemlos für jeden Personalchef einsehbar. Freizügige Fotos von Frauen im dritten Lebensalter sind genauso zu finden wie die Frage 45 jähriger Junggesellen: “Findest Du Anton attraktiv? Ist Anton noch Jungfrau? Trinkt Anton über den Durst?” oder “Anton hat 45.326 Punkte bei Darts erreicht – Fordere in heraus”. Gut dass die Informationen nur für meine Freunde sichtbar sind – Trugschluss! Findige Personalchefs bekommen die Informationen die sie brauchen. Auch Löschen hilft nichts – denn das Internet vergisst nicht!
Doch Facebook geht nun noch einige Schritte weiter. So bekommt Thomas D. (seineszeichen immer noch kein Facebook Mitglied) Einladungsmails von und für Facebook. Ein Bekannter läd ihn ein der grössten social Community der Welt beizutreten – im weiteren Text der Mail erklärt Facebook, dass viele Freunde bereits bei Facebook sind; und listet diese fleissig auf. Tatsächlich kennt Thomas D. alle angegebenen Personen – wenn auch teilweise nur flüchtig.

Wie funktioniert das?

Thomas D. ist in der Zwischenzeit mehr als genervt. Er ist doch gar nicht bei Facebook – woher weiss das Facebook also?
Bei der Neuregistrierung empfielt Facebook automatisch Adressbücher von Googlemail, Web.de etc. zu scannen – schliesslich sollen alle Freunde wissen, dass man jetzt auf Facebook ist. Seit einiger Zeit findet diese Funktion nicht nur bei frischen Benutzern Verwendung, auch “Heavy User” bekommen dies von Zeit zu Zeit eingeblendet. Schliesslich darf man nichts verpassen. Die Anzahl der Freunde wird oft genug mit einem gewissen Ansehen verbunden. Je mehr Freunde man hat, umso wichtiger ist man auch… so die landläufige Meinung.
Kontaktimporte sind eigentlich bei allen social Communities im Einsatz; von Facebook bis Xing gibt es die Möglichkeit Adressbücher durchsuchen zu lassen. Aber Facebook scannt nicht nur diese Adressen, sondern prüft sofort die Verbindungen untereinander.

Wie soll das noch weiter gehen? Vor einigen Jahren galt man als exibitionistisch, wenn eine mobile Telefonnummer auf einer Visitenkarte abgedruckt war oder die private Emailadresse in Internetforen abgedruckt war. Heute sind wir froh wenn uns Monopolisten diese Arbeit abnehmen.

Quelle: shopping-garden.ch

 

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